Eine Reise in die Zarenstadt
Eine Reise in die Zarenstadt
Maxim und Linda vom Gutenberg Gymnasium Mainz gewannen beim großen Finale des Bundescups Spielend Russisch lernen 2018 den zweiten Platz und damit eine 5-tägige Reisen nach Sankt Petersburg. Hier berichten sie von ihren Erlebnissen.
Mit vollen Koffern und klopfendem Herzen standen wir am 16.10.2019 am Frankfurter Flughafen. Nach Wochen des Vorbereitens und Antizipierens konnten wir endlich die Reise antreten, die wir zum 2. Platz beim „Bundescup Spielend Russisch Lernen“ gewonnen hatten.
Angesichts der Aussicht, fünf Tage in St. Petersburg zu verbringen, war auch die Flugangst schnell verflogen und wir verbrachten die knappen zwei Stunden mit Russisch-Vokabeln lernen und Reiseführer lesen. Mit Neugier blickten wir aus dem Flugzeug, dass mittlerweile den Landeanflug auf Sankt Petersburg Pulkovo begonnen hatte. Hochhäuser, Plattenbauten aus den Zeiten des Sozialismus. Unsere Aufregung stieg ins Unermessliche. Das war es also. Wir waren endlich in Russland.
Auf dem Weg zum Hotel erhaschten wir einen ersten Blick auf die beeindruckenden traditionellen Bauten, die die Kulturhauptstadt Russlands prägen und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Deshalb stürzten wir uns der Erschöpfung zum Trotz ins Nachtleben auf den Newski-Prospekt, den berühmtesten Boulevard Sankt Petersburgs. Und hier bekamen wir tatsächlich den Mund nicht mehr zu vor lauter Staunen. Wir waren zutiefst überrascht und beeindruckt davon, wie vielseitig, bunt und lebendig die Stadt ist.
Am nächsten Tag begann auch schon das Reiseprogramm. Mit einer Reisegruppe, bestehend aus 12 Touristen und einer deutschsprachigen Betreuerin, ging es zum Pushkin-Denkmal und der Blutskirche, die mit ihren Zwiebeltürmen und den vergoldeten Kuppeln einem den Atem raubte. Auch die Isaacs-Kathedrale haben wir bestaunen dürfen, jedoch leider nur von außen. Das Highlight des Tages war aber die Peter-Paul-Festung und die dazugehörige Kathedrale. Dort lud man uns ein, einer Aufführung eines russischen Männerchors zuzuhören. Die traditionellen Choräle beeindruckten uns zutiefst und wir konnten unsere Begeisterung schlicht und ergreifend nicht mehr in Worte fassen. Jetzt verstehen wir, warum man in russischen Kirchen keine Orgeln findet.
Zugegeben, die nächsten Tage waren auch nicht weniger spannend: wir besichtigten die Eremitage und bewunderten die imposanten Säle und natürlich die grandiose Kunstsammlung. Insbesondere beeindruckend war die Geschichte über ein Gemälde Rembrandts, welches in den 1980er-Jahren schwer beschädigt wurde, aber weiterhin in der Galerie der niederländischen Meister ausgestellt ist. Auch der Katharinenpalast mit dem berüchtigten Bernsteinzimmer in Pushkin überwältigte uns. Dieses monumentale Bauwerk ist einfach ein Beweis für das architektonische Genie Rastrellis.
Außerdem hatten wir die Möglichkeit den Tichwiner Friedhof zu besichtigen, auf dem Russlands talentiertesten Dichter, Komponisten und Schriftsteller begraben liegen, wie z.B. Tschaikowski, Glinka, Dostojewski oder Mussorgski.
So verflogen auch die fünf Tage in der Kulturhauptstadt. Die Reise gab uns einen sehr guten Einblick in das russische Alltagsleben und zeigte uns, wie unterschiedlich doch die Welt sein kann.
Insgesamt war es eine sehr gelungene und aufschlussreiche Odyssee, die wir eigentlich so nicht erwartet haben. Wir empfehlen jedem, der an Geschichte und Kultur interessiert ist, diese wunderschöne Stadt zu erkunden und garantieren, dass in Sankt Petersburg jeder das Zeitgefühl und den Wunsch nach Hause zurückkehren zu wollen, vollständig verlieren wird.
Letztlich möchten wir uns recht herzlich für die sehr gute Organisation und das tolle Programm der Reise bedanken. Ein sehr großes Dankeschön geht nochmals an den „Bundescup Spielend Russisch Lernen“ und an den Hauptsponsor Gazprom Germania, der diese Reise in erster Linie überhaupt möglich gemacht hat.
Благодарим вас за прекрасные впечатления.
Linda Kneib, Maximilian Khaykin