Wie geht es Euch mit Corona? – Ein Stimmungsbild aus Russland, Deutschland und Österreich
Wie geht es Euch mit Corona? – Ein Stimmungsbild aus Russland, Deutschland und Österreich
Ob Kulturschaffender, Journalist, Wissensdurstiger oder Familienmensch – Wir alle erfahren gerade aufgrund der Covid-19-Krise was es bedeutet, wenn auf einmal auf der Welt nichts mehr ist, wie wir es gewohnt sind. Dieser Bruch mit dem Alltag erweckt in uns ganz unterschiedliche Hoffnungen aber auch Wünsche. Wir haben mit den unterschiedlichsten Menschen aus Deutschland, Österreich und Russland gesprochen und für euch ein Stimmungsbild erstellt.
Меня зовут Алексей Рыбальник, пианист, композитор, номинант премии Радио Джаз, Автор мультимедийного проекта «Один в океане». В сложившейся ситуации человек, владеющий любой творческой профессией испытывает определённые трудности. Как финансовые, так и психологические. Появилось очень много онлайн общения. Например, последние сыгранные мною онлайн концерты в прямом эфире произвели на меня не самые хорошие впечатления. Сразу по окончании появилось очень странное состояние и какой-то осадок. Наверное, дело даже не в аплодисментах, которых не слышно, а то как ты чувствуешь, ощущаешь, что тебя внимательно слушают. И ты стараешься это этого ещё больше отдать! Многие музыканты поймут о чем я говорю. Думаю, что зрители так же через экран воспринимают все на 50-60%. Артисты не смогут без зрителей и наоборот. Конечно, из положительно появилось очень много времени, которое я трачу на написание новой музыки, просмотр кинофильмов…и это большой плюс.
Вы когда задумываетесь o будущем, на время после вируса: чего Вы ждёте больше всего?
Когда все закончится больше всего я жду встречи с друзьями, живое общение и возможность свободно выйти на улицу, поехать на природу.
Mein Name ist Amelie Marie Weber, ich bin 24 Jahre alt und arbeite als Journalistin in Berlin. Ich habe das Glück, im Home Office arbeiten zu können. Anfangs mussten meine Kollegen und ich uns daran noch gewöhnen aber mittlerweile klappt es immer besser. Wir haben tägliche Team-Meetings per Telefon und alle geben ihr Bestes, um unsere Leser bestmöglich zu informieren und zu unterhalten. Ich denke, das ist in diesen Zeiten besonders wichtig. Vorübergehend bin ich zu meinem Freund gezogen, um diese Zeit nicht ganz alleine durchstehen zu müssen. Außer ihm und seinen Eltern habe ich seit vier Wochen keine anderen Menschen mehr getroffen. Eigentlich hatte ich viele Reisen geplant. Die musste ich leider alle absagen, was mir sehr schwergefallen ist. Stattdessen versuche ich es mir jetzt aber so gut es geht, hier gemütlich zu machen. Ich mache Yoga, koche, lese viel und arbeite an Projekten, die ich schon lange vor mir hergeschoben habe. Das Haus verlasse ich nur für Spaziergänge oder um joggen zu gehen. Auch wenn viele verunsichert sind und sich Sorgen machen, erlebe ich in Deutschland und in den sozialen Medien einen großen Zusammenhalt und viel Solidarität. Das macht mich glücklich.
Wenn Du den Blick in die Zukunft richtest, auf die Zeit nach dem Virus: Auf was freust Du dich dann am meisten?
Ich kann es kaum erwarten, meine Freunde und meine Familie wieder in den Arm nehmen zu können. Außerdem freue ich mich auf Reisen, Konzerte und Restaurantbesuche. Das alles fehlt mir aktuell sehr.
Меня зовут Мария Семенова, певица и композитор, лидер группы Maria Majazz, автор курса Наслушанность. Я стараюсь искать в сложившихся трудностях возможности и положительные моменты. Да, у меня отменились все концерты и мероприятия, зато я освоила стримы и прямые эфиры. У меня уже был полноценный онлайн-концерт и скоро состоится еще один. Кризис – отличное время для инвестирования, собираюсь воспользоваться и этой возможностью. Что касается семьи, то мы уже 3 недели самоизолируемся на даче, объединившись тремя поколениями. Здесь мы свободно гуляем в саду, а дом дает возможность уединиться каждому в своей комнате. Бабушка с дедушкой имеют неограниченный доступ ко внуку, а мы с мужем – необходимое свободное время. Поскольку мы давно не жили все вместе, часто делимся друг с другом мнениями, вспоминаем семейные истории.
Вы когда задумываетесь o будущем, на время после вируса: чего Вы ждёте больше всего?
Я сейчас самой себе напоминаю серфера, который ждет волны. Моя волна будет состоять из концертов, поездок, долгих прогулок, спонтанных вылазок, а главное – возможности увидеть вживую и обнять друзей и близких людей.
Ich bin Vivien Wysocki, 24 Jahre alt und studierte Medienwissenschaftlerin. In meinem Leben spielen verschiedene Dinge eine größere Rolle: die Politik, ein ausgeprägter Unternehmergeist und nicht zuletzt auch mein derzeitiger Beruf: das Modeln. Im Jahr 2011 sprach man mich in Hamburg beim Stadtbummel an, ob ich Interesse hätte als Model zu arbeiten. Ich war ein wenig verunsichert, aber extrem neugierig. Ich besuchte die Modelagentur einige Tage später in Hamburg und es stellte sich heraus, dass ich zu klein für das Business war. Das sollte aber noch nicht das Ende sein, denn im darauffolgenden Jahr unterschrieb ich dann bei einer anderen Agentur meinen Vertrag. Seit ich 16 Jahre alt bin arbeite ich nun als internationales Model und die Erfahrungen, die ich durch diesen Job machen durfte, sind einzigartig und wertvoll. Im gleichen Jahr bot man an meiner Schule ein für mich lebensveränderndes Projekt an. Wer wollte, konnte seine eigene (Schüler-)Firma gründen. Der Unterschied zu einer normalen Firma bestand lediglich darin, dass die Gründung dieser Schülerfirma ein Jahr lang unter Aufsicht geschah. Später trat ich dem Alumni-Netzwerk bei und wurde in den Bundesvorstand gewählt. Das brachte mein gesundes Selbstbewusstsein einen wesentlichen Schritt voran und ich verstand endlich, welche Möglichkeiten man in diesem Land hatte. Es öffnete mir die Augen. Zu dieser Zeit entfachte dann mein politisches Interesse, was mich mittlerweile sehr in meinem Alltag prägt. Aus meinem politischen Interesse wurde politisches Engagement, das sich sehr unterschiedliche zeigte: Von Veranstaltungen organisieren, digital über politische Themen aufzuklären bis hin zur Begleitung der Oberbürgermeisterwahl Hannover zusammen mit dem regionalen Fernsehsender h1. Ich bin gespannt, was die Zukunft noch bringen wird.
Ich muss gestehen, dass ich sehr große Sorgen habe. Zum einen private, zum anderen gesamtgesellschaftliche. Am Anfang war es schwierig für mich, mit diesem Berg an Ungewissheit umzugehen und meine Stimmung schwankte von Tag zu Tag. Die privaten Sorgen betreffen überwiegend finanzielle Fragen. Der Rettungsschirm der Regierung hat schon sehr geholfen – ich bin aber auch jederzeit dazu bereit, zur Not, in ein Angestelltenverhältnis zu wechseln. Ich wollte immer selbständig sein und bleiben, aber manchmal muss man auch in solchen Situationen flexibel sein und sich klarmachen, dass solche Entscheidungen nicht für immer sein müssen. Gesamtgesellschaftliche Sorgen kann ich aber nicht mal eben aus meinem Kopf verbannen. Ich versuche mich täglich über die Situation zu informieren, um auf dieser Grundlage einschätzen zu können, wie es global, in der EU und in Deutschland weitergeht. Im Grunde versuche ich damit ein stückweit Gewissheit zurückzuerlangen – das klappt mit unserer aktuellen Informationslage nur mittelmäßig. Deshalb brauche ich ab und zu Pausen, in denen ich den Kopf ausmachen kann und ich mich an einfachen Dingen erfreue. Ich will aktuell auch keine Filme mit Weltuntergangsstimmung gucken, sondern eher Filme, die mich auf schöne Gedanken bringen.
Ich bin derzeit leider viel zu viel am Handy – was leider notwendig ist, um mit anderen Menschen in Kontakt zu bleiben. Ich bin dankbar für die Möglichkeit, finde den Digitalisierungsgrad in Bezug auf Freundschaften, Beziehungen usw. in diesem Ausmaß stressig und finde die analoge Pflege von Freundschaften schöner.
Beruflich bin ich und meine gesamte Familie stark eingeschränkt. Ansonsten bin ich aber sehr dankbar darüber, dass wir keine Ausgangssperre, sondern eine Kontaktsperre bekommen haben. Das erleichtert die Situation ungemein. Ansonsten ist es sehr traurig, dass ich meine Großeltern aktuell nicht besuchen kann und ich sie deshalb seit Monaten schon nicht sehen konnte, da wir in unterschiedlichen Städten oder gar Ländern wohnen.
Das gesellschaftliche Klima ist irgendwo zwischen Entspannung und Sorge, als auch zwischen Solidarität und Egoismus. Es ist gerade völlig ambivalent! Einige genießen den Shutdown sehr, weil sie endlich dem Stress aus dem Weg gehen können. Anderen Menschen bereitet dieser Shutdown extremen Stress, weil sie sich um ihre Existenz sorgen.
Wenn Du den Blick in die Zukunft richtest, auf die Zeit nach dem Virus: Auf was freust Du dich dann am meisten?
Ich freue mich insbesondere auf die alltäglichen Dinge, die man im Sommer so tut: flanieren gehen, mit Freunden im Park grillen und auf ein Bier anstoßen, die unzähligen Kulturangebote genießen und sich von der ausgeprägten guten und unbeschwerten Stimmung anstecken lassen, die in der Sommerluft von Berlin liegt. Am meisten zeigt mir diese Krise aber wieder einmal wie glücklich wir uns schätzen dürfen in einem Land wie Deutschland zu leben, ein Land mit freiheitlicher demokratischer Grundordnung.
Здравствуйте Зоя Белоусова ! Cейчас мы проходим через очень трудные и необычные времена. Это наверняка, не пройдет бесследно мимо Вас. Как это проявляется в бизнесе и вашей личной жизни? Да, время сейчас непростое. Но важно поддерживать друг друга. В бизнесе есть определенные сложности из-за того, что многие партнеры не имеют возможности полноценно работать. Нарушаются договорные обязательства, сроки поставки и пр. В личной жизни конечно не хватает привычной свободы: нельзя увидеть друзей, родственников. Но благодаря интернету и телефону данные пробелы не так заметны. Главное, самые близкие люди – семья рядом.
Вы когда задумываетесь o будущем, на время после вируса: чего Вы ждёте больше всего?
Главное, чтобы все были живы и здоровы. Хочу, чтобы быстрее появилась возможность путешествовать с семьей.
Меня зовут Константин Шаранов, я работаю в Немецком культурном центре им. Гёте – Гёте-Институте в Москве – в отделе сотрудничества в области образования. Я координирую проекты по популяризации немецкого языка, в том числе ориентированные на то, чтобы российским школьникам было интереснее учить немецкий язык. Мы организуем конкурсы, выставки и другие мероприятия, предлагаем онлайн-ресурсы и методические материалы на актуальные для молодых людей темы для учителей и преподавателей. Переход в режим дистанционного обучения – это действительно непростая ситуация как для преподавателей, так и для учеников и их родителей, так как от всех ожидается много понимания, умения адаптироваться, а также методического и технического мастерства. Мы как Гёте-Институт стараемся оказать возможную поддержку и сосредоточили наше внимание на предоставлении актуальных онлайн-ресурсов для изучения немецкого дома и преподавания в режиме онлайн. Вместе с тем, эти времена действительно не только трудные, но и необычные, поскольку открывают невиданные ранее возможности. Актуальная ситуация позволяет нам сосредоточиться на овладении новыми методиками организации работы в режиме онлайн: как можно интересно и интерактивно вести дистанционные занятия, как можно проводить конкурсы в режиме онлайн, организовать общение со сверстниками в Германии, какие форматы интересны молодым людям и как они должны выглядеть, чтобы с ними хотелось работать. А ещё эта ситуация размывает физические границы и открывает значительно более широкие образовательные возможности для тех, кто живёт, скажем, в маленьких населённых пунктах, где не такой широкий выбор кружков и секций, но есть интернет. Например, за прошедшие недели число кликов на нашу платформу Немецкого детского онлайн-университета Kinderuni выросло аж на 2 500%. Также и в организации работы: как и всем, нам пришлось очень быстро организовать свою работу в «домашнем офисе», и поэтому мы получили намного раньше, чем планировалось, возможность использовать более современные инструменты организации командной работы, такие как, например, TEAMS от Microsoft. Сейчас уже сложно представить себе работу в прежнем режиме. В личном плане не могу назвать ситуацию очень трудной, так как я и так относительный «домосед», а теперь можно ещё и не испытывать угрызений совести по этому поводу. В «домашнем офисе» свободного времени больше не стало, так как и работы по ощущениям стало как будто бы больше, потому что в том числе размывается важная физическая грань между работой и домом. Но я ещё надеюсь овладеть определёнными правилами и сохранять контроль над ситуацией.
Вы когда задумываетесь o будущем, на время после вируса: чего Вы ждёте больше всего?
Нас ждут коренные изменения во всех жизненных сферах, и хочется ожидать только положительных: в образовании, в экономике и привычках потребления, в обществе в целом, организации работы, востребованных профессиях, форматах саморазвития и отдыха, организации общения с друзьями и близкими. Больше всего жду переосмысления закоренелых истин и пересмотра понятия физического места, так как мне кажется, что многие вещи мы делаем так, как привыкли, только потому, что это проверенный и удобный способ, но не обязательно самый эффективный. В качестве одного из примеров, мне кажется, частичная организация работы в удаленном режиме может оказаться весьма продуктивной.
Mein Name ist Emilia-Rosa Hofmann. Ich bin 15 Jahre alt und besuche derzeit die 9. Klasse eines Gymnasiums. Seitdem ich 3 Jahre alt bin spiele ich leidenschaftlich Geige und bin Mitglied im vbw-Festival-Orchester und in dem Bayerischen-Landesjugendorchester. Die Pandemie hat natürlich auch mich getroffen – in zweierlei Hinsicht: Ich kann einerseits zurzeit nicht in die Schule gehen und meine Freunde treffen, andererseits erfahre ich auch bei meinem Violinenunterricht Einschränkungen. Normalerweise fahre ich hierfür immer nach München – nun habe ich Unterricht per Skype. Da ich aber auch Mitglied zweier Orchester bin, merke ich die Einschränkungen die wir als Kulturschaffende erfahren gleich doppelt. Ich frage mich in letzter Zeit oft, wann wir wieder proben können, wann wir wieder Konzerte geben dürfen und wie es sich eigentlich mit unserer Russland-Tournee verhält. Ja es ist leider ziemlich still geworden in den Orchestergräben und auf der Bühne. Doch auch in der Gesellschaft merke ich eine gewisse Anspannung, da die Situation doch etwas sehr Ungewöhnliches ist.
Wenn Du den Blick in die Zukunft richtest, auf die Zeit nach dem Virus: Auf was freust Du dich dann am meisten?
Sobald wieder Normalität eingekehrt ist, freue ich mich riesig meine Freunde persönlich zu sehen, mit meinem Geigenlehrer wieder den gewohnten Unterricht zu haben und auch von den Lehrern in der Schule wieder persönlich unterrichtet zu werden. Insbesondere aber auch auf die Orchesterreisen und Konzerte – Nicht nur weil es mir hierbei um mich geht, sondern gerade auch weil ich mir wünsche, dass so viele wie nur möglich bald wieder in den Genuss der Musik kommen – Live.
Меня зовут Батыр Джанкезов. Мне 36 лет. Я живу на юге России, Северный Кавказ, Карачаево-Черкесская республика. Работаю в университете заместителем заведующего кафедрой, а также директором НКО. Времена действительно трудные, но любой кризис создает импульс для развития. В качестве преподавателя я продолжаю проводить занятия со студентами на дистанционной платформе. Несмотря на то что многие преподаватели и студенты критикуют дистанционное обучение, я считаю, что для профессионала не должно быть разницы. Можно одинаково качественно организовать работу в любых условиях. Лично я вижу в самоизоляции возможность оптимально организовать свое рабочее время, время для развития и т.д. Пятидневная 40-часовая рабочая неделя морально устарела, на мой взгляд.
Вы когда задумываетесь o будущем, на время после вируса: чего Вы ждёте больше всего?
Я настроен оптимистично и считаю, что вирус подстегнет необходимые трансформации в политической, экономической и социальной сферах: безусловный базовый доход, сокращение рабочей недели, расширение политического участия для граждан при помощи современных технологий и т.д.
Меня зовут Ольга. Я живу в Москве вместе со своей семьёй. Но в данный момент это непростое время мы пережидаем в подмосковной деревне, где родился и вырос Папа. Спасибо ему за это) И живем тут веселой компанией: мы с сестрой, мама и трое наших детей. К сожалению, мужья наши в Москве. Работают. А это уже – к счастью) Ведь есть люди, которые остались сейчас без работы… Именно в моей жизни в связи со сложившейся ситуацией ничего особо не поменялось: также как и раньше работаю дома, вокруг дети и домашние заботы.
Мне нравится, что люди сейчас задумались о природе…, о том, что это время надо использовать для себя, ради себя, ради своих близких… Многие занялись теми делами, на что не хватало времени… Понимаю, что после – будет сложно, но из каждой ситуации надо «вынимать» положительное! Наша семья желает всем здоровья!
Меня зовут Юлия Ейкалис, я переводчик-фрилансер из Самары, Поволжье. Мне 29 лет. Я и прежде много работала из дома, это привычный режим для меня, поэтому на моей профессиональной деятельности карантин почти не сказался. Более того, появились и новые возможности: многие образовательные учреждения предлагают бесплатный доступ к различным ресурсам, и я недавно начала слушать курс Института им. Гёте по менеджменту в сфере искусства. В свободное от работы время я читаю, занимаюсь рукоделием, смотрю документальные фильмы, онлайн-трансляции спектаклей и концертов. Я стала чаще выходить на связь с друзьями и родственниками, живущими в других странах.
Карантин сделал очевидной большую роль цифровых технологий в нашей жизни, и после всех этих событий наш мир неминуемо изменится; изменения затронут самые разные сферы, и я с интересом и оптимизмом жду этих изменений.
Мне, как и многим, не хватает прогулок на свежем воздухе, живого общения с семьей и друзьями, поэтому я надеюсь, что скоро ограничения снимут, и все мы снова сможем безбоязненно путешествовать, ходить в театры и на концерты, и, конечно, крепко обнимать друг друга.
Mein Name ist Felix, ich bin 22 Jahre alt und wohne in Frankfurt am Main. Momentan arbeite ich an meiner Abschlussarbeit in Osteuropäischer Geschichte und Journalismus und arbeite nebenbei als freier Journalist bei Zeitungen und dem Radio. Ich reise viel und gerne und lerne gerne Sprachen. Ein gutes Buch lässt mich alles vergessen und meine Projekte im Ausland liegen mir sehr am Herzen. Ansonsten bin ich ein Mensch, der gerne Dinge in Angriff nimmt und neue Erfahrungen sammelt und die Erfahrungen dafür nutzt, die er bereits früher gewonnen hat. Bei Corona jedoch hat diese Erfahrung nichts gebracht… Die Zeiten momentan sind sehr außergewöhnlich und sehr herausfordernd. Wir alle mussten uns die letzten Wochen massiv umstellen, ich ebenso. Ich konnte mich ehrlich gesagt nicht wirklich darauf vorbereiten. Ich war mit meinen Leuten unterwegs, wir haben uns gut unterhalten und hatten Spaß und hatten uns für die kommende Woche wieder verabredet. Daraus wurde nichts mehr, da Stück für Stück das öffentliche Leben auf so gut wie null heruntergefahren wurde.
Beruflich hatte man ebenso wenig eine Chance, sich vorzubereiten. Das tägliche Geschäft musste irgendwie weitergehen; viele Kollegen sind im Home Office, so wie ich selbst. Von da aus wird versucht, alles Mögliche zu koordinieren und zu steuern, aber in der Praxis ist das teilweise schwer umsetzbar. Also nein, Vorbereitung war kaum möglich. Man merkt die Einschränkungen meiner Meinung nach auf jeden Fall. Ob Meetings, Gespräche mit dem Dozenten oder Freunden, selbst Geburtstage: Alles wird momentan in irgendeiner Art digital vorbereitet, durchgeführt und zelebriert. Gerade jetzt, wo beispielsweise die Grillsaison bei uns anfängt, ist das Bedürfnis groß, Freunde und Verwandte zum Grillen einzuladen. Das ist einfach aufgrund der Zwei-Personen-Regelung nicht umsetzbar. Reisen ins Ausland sind verboten, Reisen im Inland sind nur bei „schwerwiegenden Gründen“ erlaubt, also wenn beispielsweise ein naher Verwandter im Sterben liegt. Eben alles, was man auf digitalem Wege nicht organisieren oder klären kann. Ich merke es auch selbst. Eine Woche Home Office war in Ordnung, auch zwei. Jetzt sind wir bei Woche fünf und langsam merke ich, dass es mir selbst an die Substanz geht. Du siehst immer das gleiche, hast immer die gleichen Aufgaben und meistens auch die gleichen Personen um dich herum. Spazieren gehen und draußen Rad fahren können das gesellschaftliche Leben vor Corona nicht im Geringsten abfangen. Apropos Gesellschaft: Da schwankt das Klima zwischen unfassbarem Neid und Wut und Hilfsbereitschaft und Unterstützung. Ich habe beide Facetten bereits erlebt: Leute, die sich im Supermarkt wegen Toilettenpapier wortwörtlich geprügelt haben, aber auch Leute, die sich bereiterklärt haben, für ältere Leute einkaufen zu gehen. Hier finde ich es aber auch wichtig, daran zu denken, dass wir nicht in schwarz oder weiß unterteilen dürfen. Die Situation ist für uns alle neu und wir müssen uns anpassen, ob wir wollen oder nicht.
Wenn Du den Blick in die Zukunft richtest, auf die Zeit nach dem Virus: Auf was freust Du dich dann am meisten?
Ich wollte im August 2020 für mindestens zwei Jahre nach Vietnam auswandern und dort sowohl Aufbauhilfe wie auch Forschungsprojekte durchführen. Das wird momentan aufgrund der Situation nichts. Sobald es aber die Möglichkeit gibt, sitze ich im ersten Flieger nach Hanoi. Und darauf freue ich mich sehr. Corona hat mir, wie vielen anderen auch, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber wie du schon sagtest: Es wird eine Zeit nach dem Virus geben. Und ich glaube, dass wir dann erstmal wirklich das genießen, was wir vorher nicht wertgeschätzt haben. Und ich freue mich darauf, wieder nach Moskau zu kommen. Dreimal wollte ich ins Bolschoi, dreimal hat es nicht geklappt. Vielleicht nächstes Mal. Nach Corona.