Russische Ostern
In diesem Jahr wird das traditionelle Osterfest (auf Russisch: Пасха [páßcha]) am 02. Mai, also an diesem Sonntag, gefeiert. Es ist das wichtigste religiöse Fest der russischen orthodoxen Kirche. Ostern findet in Russland nach dem julianischen Kalender, immer am Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling statt.
Zum Fest begrüßen sich die Menschen mit den Worten „Christos voskrese!“ (Christus ist auferstanden!). Darauf wird mit „Voistinu voskrese!“ (Wahrhaft auferstanden!) geantwortet.
Schon eine Woche vorher, am sogenannten Weidensonntag (oder zu Russisch „Verbnoe voskresen`e“), wird der Feiertag der Auferstehung traditionell eingeläutet. Dies ist aus folgender Legende entstanden: das Volk habe Jesus bei seinem Einzug nach Jerusalem mit Palmzweigen begrüßt. Die Palmzweige werden in der orthodoxen Praxis durch Weiden ersetzt, weil sie als Symbol für das Wiedererwachen der Natur stehen. Traditionell werden die Zweige in der Abendmesse vor dem Palmsonntag geweiht- das soll vor Krankheiten schützen, und hält böse Geister von Haus und Familie fern.
In der Woche vor Ostern wird mit dem „Frühlingsputz“ alles für das heilige Fest vorbereitet. Dieser endet am Donnerstag vor dem Ostersonntag. An diesem Tag werden auch die Ostereier bunt gefärbt und Osterkuchen gebacken. Beidem wird in Russland eine besondere Bedeutung zugeschrieben.
An diesem besonderen Feiertag kommen die Familien zum großen Osterfrührück zusammen, um gemeinsam zu essen und lachen. Es wird vor allem reichlich von den Gerichten aufgetischt, die in den vorherigen 48 Tagen des Fastens nicht erlaubt waren (wie zum Beispiel Fleisch, Fisch und Milchprodukte).
Eine wichtige Tradition ist die Ostermesse der orthodoxen Kirche von Samstagnacht auf Sonntag. Die wichtigste Messe Russlands findet in der Christi-Erlöser-Kathedrale in Moskau statt. Aufgrund der pandemischen Lage werden die Messen online übertragen.
In diesem Sinne: „Christos voskrese!“
Von: Anna Winkelmann