Der Film „Mara“ mit einer Deutschlandpremiere auf dem goEast Filmfestival

„Mara“ – Deutschlandpremiere
Regisseurin: Sasha Kukla

Der belarussische Film „Mara“ wurde am Samstag im Kino Caligari in Wiesbaden mit einer Deutschlandpremiere das erste Mal in Deutschland gezeigt. Die Produzentin Sasha Kukla war vor Ort und hat das Publikum begrüßt und im Anschluss Fragen beantwortet.

Ein kunstvoll gemachter Film, der mit Symbolik und Mystik die Farben der belarussischen Flagge und die Kraft der Frauen während der Demonstrationen thematisiert. Entstanden ist der Film 2020, als vor allem die belarussischen Frauen sich mit friedlichen Protesten gegen das Regime unter Lukaschenko aufzulehnen begannen.

„Mara“ – aus dem Alt-Russischen übersetzt – bedeutet in etwa „Traum“ oder „Hoffnung“. Sie entspringt aber auch slawischen Mythen, in Form einer übermenschlichen Gestalt, die Menschen mit (Alb-)Träumen heimsucht.

Hautnah bringt die Regisseurin die Proteste von 2020 auf die Leinwand. Fast kann man das Adrenalin und die erdrückende Angst im Kinosaal spüren.
Manchmal ist es die Protagonistin (Irina Jyhila) selbst, die unmittelbar vor den vor den Einsatzkräften der Polizei oder im Tumult der Demonstranten steht. Manchmal taucht die mystische Figur „Mara“ auf, gespielt von derselben Protagonistin. Dann trägt sie eine weiße Maske aus Gips und einen weißen Kopfschmuck aus Papier, der einer Krone gleicht. Aus dem Off spricht eine Frauenstimme über ihre Erlebnisse, ihre Ängste auf die Straße zu gehen und gleichzeitig die Kraft, dies trotz aller Gefahr immer wieder doch zu tun.

Die Kameraführung bringt die Szenen zum Greifen nah. Mystische Momente entstehen dann, wenn die Szenen weg von den Straßenportesten führen und sich die Protagonistin in weiß gekleidet an einem See wiederfindet oder als rote Königin Kindern auf dem Spielplatz erscheint. Ganz klar stehen die Farben weiß und rot als Symbol der belarussischen Flagge, die mittlerweile zum Symbol der Opposition und des Widerstands geworden ist.

Kukla zeigt den Mut der Frauen aber auch die mutwillige Aggression der belarussischen Polizisten bei Festnahmen von demonstrierenden Menschen.

Den Trailer dazu können Sie hier anschauen.