Lübecker Museen suchen eine:n wissenschaftliche:n Mitarbeiter*in aus der Ukraine
Die LÜBECKER MUSEEN suchen für die Konzeption einer Ausstellung der Völkerkundesammlung zum nächstmöglichen Zeitpunkt
eine:n wissenschaftliche:n Mitarbeiter:in (m/w/d) aus der Ukraine
auf Honorarbasis für 12 Monate.
Die Völkerkundesammlung der Hansestadt Lübeck verfügt über rund 500 Objekte aus Russland, der Ukraine und Estland, die vornehmlich von Lübecker Kaufleuten und Reisenden seit dem 17. Jahrhundert zusammengetragen wurden. Besonders hervorzuheben ist eine in den 1920er Jahren zusammengetragene Sammlung von Gebrauchsgegenständen und Kunsthandwerk, die mit russisch-orthodoxen und jüdischen Ritualobjekten sowie mit Kunsthandwerk der ungarischen Minderheit ein einzigartiges Panorama der kulturellen Vielfalt der Ukraine vor dem Zweiten Weltkrieg zeichnet. Angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen gewinnt diese wenig erforschte Sammlung eine neue Relevanz als Beleg für die lange Tradition eines alltäglichen Miteinanders der Kulturen in Osteuropa, aber auch als ein Zeugnis von Menschen, die damals wie heute zum Spielball der Weltpolitik wurden. In der geplanten Ausstellung »Mosaik der Kulturen« geht es keinesfalls darum, bestehende ideologische Gräben zu vertiefen, sondern das Verbindende und das Miteinander sowohl innerhalb Osteuropas als auch zwischen der Region und der Hansestadt Lübeck in Vergangenheit und Gegenwart herauszuarbeiten.
Im Rahmen des geplanten Ausstellungsprojektes möchten wir eine/n aus der Ukraine oder Russland geflüchtete/n Wissenschaftler/in mit gegenwärtigen Aufenthaltsort in Deutschland auf Basis eines Werkvertrags für einen Zeitraum von 12 Monaten engagieren.
Gesucht wird eine Person mit
- akademischem Abschluss in Kunstgeschichte, Geschichte Osteuropas, Volkskunde bzw. Europäischer Ethnologie o. Ä.
- Sprachkenntnisse: Ukrainisch bzw. Russisch als Muttersprache, gute Deutsch- oder Englischkenntnisse für die Arbeit im Projekt
- Arbeitserfahrungen in der Museumswelt oder materiellen Kulturforschung
- Vorkenntnisse in der Volkskunde Osteuropas und in der Geschichte deutsch-osteuropäischer Beziehungen
Die Tätigkeit umfasst
- Bestimmung der Objekte der russisch-ukrainischen Sammlung (Datierung, Herkunft, Funktion etc.)
- Sichtung der Fachliteratur zu den historischen Beziehungen Lübecks mit Russland und der Ukraine
- Mitarbeit bei der Auswahl von Exponaten und der Konzeption der Ausstellung
- Verfassen und Übersetzung von Ausstellungstexten
- Interviews mit aus der Ukraine Geflüchteten in Lübeck
- Führungen und Begleitveranstaltungen zur Ausstellung
Die Vergütung erfolgt in Form eines Werkvertrages über 36.000 EUR und ist mit einem Fahrtkostenzuschuss von bis zu 5.000 EUR verbunden. Um deutschlandweit möglichst vielen Interessierten in ihrer aktuell unsicheren Lebenssituation eine Chance zu geben, kann die zu leistende Arbeit flexibel erfolgen. Ein Wohnsitz in Lübeck ist nicht erforderlich. Sämtliche Sammlungsbestände sind bereits digitalisiert, so dass ein Großteil der Recherchen und Textarbeit ortsunabhängig via Internet erfolgen kann.
Bewerbungen in Deutsch oder Englisch können bis zum 1. Mai 2022 im pdf-Format an vks@luebeck.de gesendet werden.
Schwerbehinderte und ihnen gleichgestellte Menschen werden bei gleicher Eignung und Befähigung bevorzugt berücksichtigt. Wir fördern ebenfalls die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.