Russische Sprachlerntipps von A-Z
Russische Sprachlerntipps von A-Z
5. September 2018, von Kulturportal Russland Redaktion
A wie Apps: Smartphonebesitzern bieten Apps eine gute Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten zu verbessern:
Möchte man Vokabeln bis B2-Niveau lernen, ist zum Beispiel busuu nützlich. Diese interaktive App arbeitet mit vielseitigem Bild- und Tonmaterial und regt so zusätzlich das Gedächtnis an. Zwischen dem Lernen bietet sie außerdem nützliche Informationen rund um die Vokabeln.
Einziges Manko: Eine Registrierung ist erforderlich. Außerdem gibt es weitere, allerdings kostenpflichtige Optionen (mit denen man bespielsweise mit Muttersprachlern in Kontakt treten oder die eigenen Grammatikkenntnisse vertiefen kann).
Will man sein Lese- und gleichzeitig Hörverständnis trainieren, ist Beelinguapp das Richtige. Hier kann man sich kleine Kurzgeschichten und Märchen auf Russisch und anderen Sprachen von Muttersprachlern vorlesen lassen. Der Clou: Man sieht gleichzeitig das Schriftbild und kann so mitlesen und seine Aussprache trainieren. Ein Geschwindigkeitsregler erlaubt, das Lesetempo dem eigenen Können anzupassen. Am Ende wird das Textverständnis (oder auch das Hörverständnis) durch kleine Fragen überprüft.
Auch Tandempartner (-> T wie Tandempartner) lassen sich durch Apps finden, etwa mit tandem.
B wie Bücher: Egal ob Märchen, Comics oder Belletristik: Sucht Euch Literatur heraus, die Euch auch in Eurer Muttersprache Freude bereitet. Seid nicht gleich frustriert, wenn Ihr nicht alles versteht. Sollten die unbekannten Wörter in der Überzahl sein, schaut zunächst nur diejenigen nach, die für das Verständnis dringend erforderlich sind. Ob unbekannte Lektüre oder aber das bereits hundert Mal gelesene Lieblingsbuch, das man fast auswendig kann – Lesen bietet eine wundervolle Möglichkeit, den eigenen Wortschatz zu erweitern und die eigene Rechtschreibung in der Fremdsprache zu trainieren.
Hilfestellungen beim Verstehen bieten Reclams Rote Reihe, Reclams Orangene Reihe oder zweisprachigen dtv-Ausgaben. Während die Rote Reihe Vokabeln, die nicht im Grundwortschatz vorkommen, übersetzt, sind sowohl die Orangene Reihe wie auch die dtv-Ausgaben durchgehend zweisprachig.
C wie Chatten: Siehe auch A wie Apps: Auch Chatten ist eine Möglichkeit, zwischendurch etwas ins Russische einzutauchen. Korrigiert die deutschen Nachrichten eines russischen Muttersprachlers und lasst Euch im Gegenzug Eure korrigieren. Besonders Alltagssprache trainiert man auf diese Weise. Aber natürlich könnt Ihr auch, wenn Euer Gegenüber ebenfalls Gefallen daran findet, philosophische Grundfragen diskutieren.
D wie Denken: Wer auf einer Fremdsprache denkt, der beherrscht sie, sagt man. Aber auch, wenn Ihr der Meinung seid, dass das bei Euch momentan noch nicht der Fall ist und Ihr denkt, Ihr würdet sehr viele Fehler machen: Versucht es einfach einmal. Natürlich kann Euch dabei niemand verbessern. Aber Ihr verliert die Scheu vor der Sprache und merkt, welche Vokabeln Euch fehlen.
E wie Eselsbrücken: Wer kennt sie nicht mehr aus der Schule: „Nie ohne Seife waschen“, „He, she, it, das S muss mit“ oder „Geh, du alter Esel hole Fische“ . Doch für einzelne Vokabeln lassen sich auch ganz leicht Eselsbrücken selbst erfinden – diese bleiben dann noch besser im Gedächtnis haften.
F wie Filme: Youtube bietet eine Menge an Filmen, seien es kleine Kindermärchen oder Spielfilme. Auch (Universitäts-)Bibliotheken bieten meist eine Auswahl russischer Filme an.
Falls Ihr Filmprogramme wie Maxdome, Amazon Prime oder Netflix benutzt, könnt Ihr diese auch bei manchen Filmen auf Russisch umstellen oder nach russischen Filmen suchen.
G wie Grammatik: Manch einer ist der Überzeugung, dass man Grammatik automatisch durch den Gebrauch lerne. Wenn Ihr nicht dazu gehört, könnt Ihr durch Übungsbücher – etwa von Pons oder Hueber – gezielt Eure Fähigkeiten verbessern.
H wie Hilfe: Sucht Euch Hilfe! Sucht russische Cafès, Vereine oder Ähnliches heraus und wendet Eure Sprachkenntnisse an. Fragt nach, wenn Ihr mit etwas Probleme habt. Geht zu Sprachtreffen.
Im Internet gibt es Plattformen, auf denen Muttersprachler Euch mit Eurem Russisch helfen, zum Beispiel italki.de. Dort könnt Ihr Euren russischen Text einstellen, um ihn von Muttersprachlern korrigieren zu lassen. (Vielleicht korrigiert Ihr im Gegenzug auch einmal einen deutschen Text.)
Zusammen macht alles mehr Spaß? Sucht Euch eine Gruppe oder einen Gleichgesinnten, der dieselben Ziele wie ihr verfolgt. Schwierigkeiten werden kleiner, wenn man sie gemeinsam zu bewältigen versucht und vielleicht ist es auch ganz schön, einen „Leidensgenossen“ zu haben. Außerdem kann man sich gegenseitig motivieren.
I wie Internet: Das Internet bietet eine unglaubliche Fülle an Möglichkeiten, mit denen Ihr Eure Sprachkenntnisse verbessern könnt. Ihr könnt Tandempartner finden (->T wie Tandempartner), mit ihnen per Skype sprechen, Musik hören (->O wie Oper) oder Filme schauen (->F wie Filme). Auch Podcasts sind eine gute Methode, Euer Hörverständins zu verbessern.
J wie Jobben: Wenn Ihr schon etwas sicherer in der Sprache seid, probiert Euch doch einmal in „Businessrussisch“. Wie wäre es mit einer „Work-and -Travel“-Auszeit in Russland? Einem Nebenjob in einem russischen Institut, Museum oder Restaurant? Oder einem Auslandspraktikum?
Wer sich zum Beispiel für Journalismus interessiert und Grundkenntnisse in den Bereichenmedien/Werbung mitbringt, kann sich an die Internationale Medienhilfe wenden. Diese vermittelt kostenlos journalistische Praktika in deutschrachigen Redaktionen im Ausland.
Mit workaway.info kann man sich freiwillig für ein Projekt engagieren. Man kann beispielsweise Kindern Englisch beibringen, mit Tieren arbeiten oder älteren Menschen im Alltag zur Hand gehen.
WWOOF ist eine Möglichkeit für landwirtschaftlich begeisterte Menschen. Mit diesem Programm könnt Ihr längere Zeit gegen Kost und Logis auf einem Bauernhof mithelfen.
K wie Komik: Nehmt Euch nicht zu ernst. Es ist normal, Fehler zu machen. Die meisten Russen freuen sich, wenn Ihr ihre Sprache lernst.
L wie Liebe: Liebt, was Ihr tut. Versucht, das Sprachenlernen mit etwas zu verbinden, was Ihr ebenfalls gerne macht. Mancher sitzt gerne vor Vokabellisten, aber sollte das nicht der Fall sein: kein Problem. Habt Ihr vielleicht Freunde, die russischsprachig sind? Unterhaltet Euch mit ihnen auf Russisch. Mögt Ihr eine bestimmte Musikrichtung? Hört russische Lieder dazu. Ihr liebt kreatives Schreiben? Erfindet eine russische Geschichte. Oder seid Basketballfan? Erklärt einem Russen die Regeln.
M wie Motivation: Macht Euch bewusst, wofür Ihr Russisch lernt: Plant Ihr einen Auslandsaufenthalt in diesem Land? Wollt Ihr russische Klassiker verstehen? Oder Euch mit Eurem Freund aus Sankt Petersburg auch in seiner Sprache verständigen?
Habt Euer Ziel vor Augen und unterteilt es in kleinere, machbare Etappen.
N wie Nachrichten: Dieser Tipp ist für fortgeschrittene Sprachlerner. Wer sich einen Wortschatz zu aktuellen Themen aneignen möchte, schaut sich Nachrichten im Original an. Die Informationen der Deutschen Welle zum Beispiel kann man auf 30 verschiedenen Sprachen abrufen.
O wie Oper: Ob Boris Godunow, Pique Dame oder Der Spieler: Wenn Ihr Opernfans seid, nutzt diese Möglichkeit, Eure Sprachfähigkieten zu festigen. Generell lässt sich Musik gut nutzen, um Fortschritte zu machen.
Singt auf Russisch, hört russische Lieder und Songs.
P wie Portionen: Besser, man beschäftigt sich drei Mal am Tag für 20 Minuten mit Russisch, als einmal drei Stunden.
Q wie Quasseln: Redet einfach drauflos und habt keine Angst vor Fehlern!
R wie Reisen: „Erst im Land selbst lernt man eine Sprache richtig“, sagen viele. Fakt ist, dass man dort 24 Stunden von der Sprache umgeben ist. Man hört Russisch auf der Straße, liest es auf den Schildern, kann es in Restaurants, am Fahrkartenschalter oder auf der Post benutzen und auch überall sonst benutzen.
S wie Sinne: Macht Euch die Sprache durch Eure Sinne begreifbar! Abschreiben bringt sehr viel. Damit prägt sich die Bewegung, die mit diesem Schriftbild verbunden ist, ein. Auch Zettel mit dem Ort aufzuhängen, um es dann immer wieder vor Augen zu haben, ist enorm hilfreich. Verbindet zusätzlich die Vokabel mit Bildern, sprecht sie laut aus oder baut Eselsbrücken.
T wie Tandempartner: Sucht Euch jemanden, der Russisch als Muttersprache beherrscht und der seinerseits Deutsch lernen möchte. Trefft Euch regelmäßig und redet die Hälfte der Zeit auf Deutsch, die andere auf Russisch.
Wollt ihr das Lernen noch intensiver gestalten, legt ihr vorher ein bestimmtes Thema fest (zum Beispiel Umweltschutz, Bewerbungsgepräche oder Ähnliches).
Eine Alternative für diejenigen, die niemanden in ihrer Stadt finden, bieten das Internet und Skype (oder Ähnliches). Gebt eine Anzeige auf conversationexchange.com auf – es gibt viele russischsprachige Menschen, die für Hilfe im Deutschen dankbar sind.
Auf seagull-tandem.eu findet Ihr zahlreiche Arbeitsblätter für Sprachtandems (für Russisch bisher leider nur für die Niveaustufe A1).
U wie Ursprung: Macht Vokabellernen zu einer Art Ahnensuche! Versucht, nachzuvollziehen, woher Eure Vokabeln stammen und was noch in ihnen steckt. Indem ihr Verwandtschaften zwischen Wörtern entdeckt, könnt ihr sie Euch besser merken.
V wie Vokabeln: Lernt in Kontexten. Versucht, Vokabeln in Themen aufzuteilen und sie dann gemeinsam zu lernen – nicht alphabethisch. Benutzt so viele Methoden wie möglich, schreibt die Vokabel ab, hängt sie irgendwo hin, wo Ihr sie immer seht, lest sie laut vor, bildet Sätze mit ihr. (->Z wie Zeichnung)
W wie Wörterbuch: Benutzt, falls möglich, ein einsprachiges Wörterbuch. Damit lernt Ihr die Vokabel auch gleich im Kontext. Digitale Wörterbücher sind zwar schneller, aber durch das Suchen in einem aus Papier behält man den Klang des Wortes im Ohr und prägt es sich so ein. Außerdem kann man so verwandte Wörter besser erkennen.
X wie x-mal: „Повторение – мать учения“- Die Wiederholung ist die Mutter der Weisheit.
Y wie Yippie: Feiert Euren Erfolg! Klopf Euch auf die Schulter, wenn Ihr eines Eurer Ziele erreicht habt.
Z wie Zeichnungen: Einst verbot ein Englischlehrer seiner sechsten Klasse, klassische Vokabelhefte zu führen. Stattdessen wollte er, dass sie sich Blankohefte kauft und nicht etwa die Übersetzung der Vokabel aufschreibt, sondern diese malt. Auch wenn sie sich mit Vokabeln wie „plötzlich“ oder „eigentlich“ schwer tat, empfand sie das eine sehr gute Methode, sich Vokabeln anzueignen (-> S wie Sinne).